Peaks of Europe – Die Gipfel Europas auf nachhaltigen Pfaden erklimmen

GEORG SATTLER und CORINA AIONITOAIE haben ein ambitioniertes Ziel: Sie werden in einem Jahr 52 Berge in Europa besteigen – jeweils den höchsten Gipfel in jedem europäischen Land. Und sie werden sich NUR mit der Kraft ihres Körpers, mit öffentlichen oder umweltfreundlichen Verkehrsmitteln fortbewegen. Georg und Corina möchten damit das Bewusstsein für die Bedeutung der Erhaltung unserer Erde schärfen und zeigen, dass nachhaltiges Reisen mit coolen Abenteuern, netten Begegnungen, schönen Erlebnissen und bleibenden Erinnerungen verbunden ist.
Georg Sattler erzählt über seinen Weg, der schließlich zur Idee von „Peaks of Europe“ führte.

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Starke Frauen in Senegal – ein Update nach 10 Jahren

von INGEBORG PINT

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Vor genau zehn Jahren habe ich nach einer Reihe eindrucksvoller Senegalreisen, die ich begleiten durfte, vier Frauen porträtiert, die für mich in unterschiedlichen Bereichen beispielhaft dafür waren, dass Frauen in Senegal ihr Schicksal in die Hand nehmen und einen engagierten eigenständigen Weg gehen. Bei einer vor Kurzem zu Ende gegangenen Reise konnte ich mit der von mir begleiteten Gruppe zwei dieser starken Frauen wieder einmal besuchen und mich von den Entwicklungen der letzten zehn Jahre überzeugen.

Binta Wane und die Frauen von Kamb

Photo: Jens Herbst

Die Vorsitzende der Gruppe „Union des Femmes pour le Développement Endogène de Kamb“, Binta Wane, und ihre Mitstreiterinnen haben sich merkbar professionalisiert. Ihre Arbeit und ihr Engagement sind sichtbarer geworden, sowohl in ihrem unmittelbaren Umfeld als auch bei nationalen und internationalen Organisationen, die mittlerweile auch Unterstützung geboten haben. So zum Beispiel das UNDP, das Entwicklungsprogramm der UNO, und die senegalesische Organisation ENDA. Durch diese Unterstützung konnten ein ca. 6 Meter tiefer Brunnen und zwei Pumpen eingerichtet werden. 2020 wurden die von einem privaten Sponsor finanzierten Sprinkleranlagen und die Tröpfchenbewässerung in Betrieb genommen.

Photo: Jens Herbst

Das von den Frauen bewirtschaftete Gebiet konnte erweitert werden, aktuell handelt es sich um drei Hektar, auf denen eine Vielfalt an Gemüse angebaut wird. Obstbäume liefern Mangos, Papayas und einige einheimische Obstsorten und haben einen günstigen Klimaeffekt. Das Engagement der Frauen für die Produktion gesunder Lebensmittel und Umweltschutz ist ungebrochen, auch wenn die Frauen eingestehen, dass die Arbeit mit zunehmendem Alter schwieriger wird; die Gießkannen, die punktuell noch verwendet werden, werden nur mehr zur Hälfte gefüllt, voll wären sie zu schwer. Immerhin haben die Frauen die Möglichkeit, auch junge Männer für schwere Arbeiten anzustellen, und hin und wieder kommen auch junge Menschen zu Studienzwecken in den Garten, die helfen können.

Photo: Jens Herbst

Die Arbeit der Frauen wird auch angesichts des Klimawandels schwieriger: Es regnet unregelmäßiger als noch vor einigen Jahren und oft so heftig, dass das Gelände überflutet wird. In der eigentlichen Trockenzeit im europäischen Winter 2022/23 ist noch so viel Regen gefallen, dass die Arbeit erst im Januar begonnen werden konnte. Der Klimawandel macht sich also stark bemerkbar, die Frauen können das mittlerweile auch so benennen und thematisieren.

Photo: Jens Herbst

Die Gruppe hat aber ein Nachwuchsproblem: Die Töchter der derzeit arbeitenden Frauen haben wenig Interesse an der schweren Arbeit. Andererseits gibt es mittlerweile fünf Frauengruppen im Wald von Mbao, die unter der Federführung der Frauen von Kamb zusammengeschlossen sind. Der Wald von Mbao als „Grüne Lunge“ Dakars wurde durch Autobahn- und Schnellbahnbau schwer beeinträchtigt. Umso wichtiger ist die Arbeit all dieser Frauen. Sie trägt zur Erhöhung der Artenvielfalt und zum Klimaschutz bei. Fachleute des UNO-Entwicklungsprogramms beraten die Frauen bezüglich Anbau und Vermarktung. Die UNO hat im Rahmen ihres Entwicklungsprogramms auch Praktikant*innen zur Unterstützung der Frauen während der Pandemie entsendet.

Die Bedeutung der Arbeit der Frauen für die Erhaltung beziehungsweise Wiederherstellung eines Ökosystems und für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung wird also voll anerkannt und unterstützt. Das war vor zehn Jahren noch nicht in diesem Ausmaß der Fall.

Peinda Faye und das Centre de Formation Professionnelle et Écologique Alioune Diagne Mbor (CFPE) bei Saint Louis – junge Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit

Peinda Faye (Photo: Jens Herbst)

Der Kontakt europäischer Naturfreund*innnen mit Peinda Faye und ihrer Frauengruppe Koom-koomjaboot Gi (Frauennetzwerk für wirtschaftliche und soziale Entwicklung) begann 2009. Mit Spenden einer Reisegruppe konnte in Saint-Louis (Nordsenegal) ein kleiner Laden eingerichtet werden, in dem die Frauen die von ihnen hergestellten Säfte, Konfitüren und Kleidungsstücke verkauften.

Photo: Jens Herbst

Seither ist viel passiert. Angeregt von den Naturfreunden Saint-Louis (geleitet von Peinda Faye) und in enger Kooperation mit den Naturfreunden Rastatt (D) unter der Leitung von Uschi Böss-Walter sowie dank vieler engagierter Spenderinnen und Spender konnte in den Jahren 2011 bis 2013 in Bekhar bei Saint-Louis ein Kinderhort („garderie“) errichtet werden. So wurde für die Frauen, die auf den umliegenden (Salz)Feldern arbeiten, eine Möglichkeit geschaffen, ihre Kinder professionell betreuen zu lassen. In der Einrichtung erhalten die Kinder eine Grundalphabetisierung und werden verpflegt. Spiel und Spaß kommen dabei nicht zu kurz.

Photo: Jens Herbst

Aber damit nicht genug: Wieder von Peinda Faye und den Naturfreunden Rastatt unter der Führung von Uschi Böss-Walter angestoßen, entstand der Plan, ein Ausbildungszentrum für junge Frauen und Mädchen zu errichten. Dies vor dem Hintergrund der prekären Lebensbedingungen der Familien in der Region, vor allem der Mädchen und Frauen. Dieser Plan konnte dank einer 75%-Finanzierung durch das deutsche Umweltministerium realisiert und das Ausbildungszentrum in den Jahren 2017/18 errichtet werden.

In dem Zentrum wird eine dreijährige Ausbildung in den Bereichen Küche und Gastronomie, Verarbeitung von Obst und Gemüse, Schneiderei, Färberei und Friseurgewerbe angeboten. Neben dieser fachlichen, berufsorientierten Ausbildung bietet das Zentrum auch Alphabetisierungskurse und – in besonderen Lehreinheiten – die Vermittlung ökologischen Wissens.

Photo: Jens Herbst

Peinda Faye war in allen Phasen der Projektplanung und -durchführung die treibende Kraft und ist nach wie vor die Hauptverantwortliche für den erfolgreichen Betrieb der Einrichtung. Sie ist die Vorsitzende der Naturfreunde Saint-Louis, Gemeinderätin und eine engagierte Kämpferin für Frauenbildung und -empowerment. Die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung ihrer Gemeinde liegt ihr am Herzen, und so ist ihr Anliegen, den Absolventinnen der Lehrgänge im Centre auch bei der Suche nach Praktika und Jobs behilflich zu sein.

Die Ausbildung für ca. 150 junge Mädchen und Frauen startete im Oktober 2018, 2021 wurden die ersten Abschlussdiplome an die jungen Frauen überreicht. Seither läuft die Ausbildung weiter, und eine Nähwerkstatt wurde errichtet. Hier können die Frauen die von ihnen hergestellten Produkte auch verkaufen, z.B. Bekleidung, Seifen, Säfte etc.

Photo: Ingeborg Pint

Es war sehr erfreulich, die jungen Mädchen und Frauen in den verschiedenen Lehrsälen bei der Arbeit zu sehen und Kostproben der in der Lehrküche hergestellten Produkte serviert zu bekommen. Die Freude an der Arbeit und der Stolz, einer europäischen Gruppe das Gelernte präsentieren zu können, war deutlich spürbar.

So ist innerhalb sehr kurzer Zeit etwas entstanden, das nachhaltig zur Besserstellung der Frauen in den Dörfern und damit auch der gesamten Dorfbevölkerung beiträgt. Wenn auch die Finanzierung vor allem aus Deutschland gekommen ist, wäre all das nicht möglich gewesen ohne Peinda Faye und ihre Helferinnen.

Das Projekt bietet Chancen, die auch ergriffen werden. Es ist im ländlichen Raum Senegals nicht selbstverständlich, dass Eltern ihre Töchter für zukunftsfähige Berufe ausbilden lassen, statt sie in die Salzfelder zu schicken, wo sie unter extrem schwierigen und gesundheitsschädlichen Bedingungen arbeiten, beziehungsweise dass junge Mädchen und Frauen sich selbst für den Weg dieser Ausbildung entscheiden, um sich zu emanzipieren – alle diese jungen Mädchen und Frauen sind eine neue Generation „starker Frauen“.

Die Rolle von Frauen im Projekt „Obstbäume für senegalesische Dörfer“

Wir haben bei unserer Reise auch Dörfer in Nordsenegal besucht, in denen im Rahmen des NFI-Klimafonds die Pflanzung von Obstbäumen in den Familiengehöften unterstützt wurde. Auch hier spielen die Frauen eine wichtige Rolle: Sie sind es, die sich um die Pflege der Bäume kümmern, das geerntete Obst verkaufen oder selbst (direkt vom Baum oder weiterverarbeitet) verwenden. So tragen sie einerseits zum Familieneinkommen bei, andererseits liefert das Obst auch gesunde Nahrung – und die Bäume sind Schattenspender und verbessern so auch das Klima in den Dörfern. Viele dieser Frauen konnten wir in den Dörfern Lobodou, Doué und Dimatt kennenlernen und einige auch fragen, welche Bedeutung die Obstbäume für sie haben:

Faty Hamadi Sall, Loboudou

Ich liebe die Bäume, weil sie eine lebenswichtige Rolle für uns spielen. Die Obstbäume spenden nicht nur Nahrung für uns, sie sind auch eine Naturapotheke. Ich gieße meine Pflanzen Tag und Nacht, und dünge sie regelmäßig, damit sie wachsen.

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Mariam Watt, Doué

Ich stamme aus Doué, hier bin ich aufgewachsen und hier habe ich auch geheiratet. Ich liebe die Bäume, sie sind eine echte Leidenschaft für mich. Oft träume ich nachts von den Bäumen, weil sie so wichtig für mich sind. Und ich spreche auch mit ihnen und kümmere mich um sie. Wir haben aber auch Probleme mit nicht so guten Böden, aber wir bemühen uns, damit die Bäume trotzdem normal wachsen können. Wir haben die Bäume teilweise auf unseren Feldern gepflanzt, teilweise in unseren Gärten.

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Baumpatenschaften in Senegal & Gambia übernehmen: mehr über das Projekt des Naturfreunde-Klimafonds erfahren

Die Portraits der Frauen 2013 —->



Strong Women in Senegal – an update after 10 Years

by INGEBORG PINT

Exactly ten years ago, after a series of impressive trips to Senegal that I had the pleasure of accompanying, I portrayed four women who, to me, were exemplary in different areas of Senegalese women’s empowerment and commitment to independence. On a recent trip, I was able to visit two of these strong women again with the group I accompanied and to see how they have progressed over the past ten years.

Binta Wane and the women of Kamb

Photo: Jens Herbst

The chairperson of the group “Union des Femmes pour le Développement Endogène de Kamb”, Binta Wane, and her comrades-in-arms have become noticeably more professional. Their work and commitment have become more visible, both in their immediate environment and with national and international organisations, which have now also offered support. For example, the UNDP, the UN Development Programme, and the Senegalese organisation ENDA. Thanks to this support, an approximately 6-metre-deep well and two pumps could be set up. In 2020, the sprinkler systems financed by a private sponsor and the drip irrigation system were put into operation.

Photo: Jens Herbst

The area cultivated by the women could be expanded, currently it is three hectares on which a variety of vegetables are grown. Fruit trees provide mangoes, papayas and some indigenous fruits and have a beneficial climate effect. The women’s commitment to the production of healthy food and environmental protection is unbroken, even if they admit that the work becomes more difficult as they get older; the watering cans, which are still used sporadically, are only filled halfway, full they would be too heavy. At least the women have the possibility to employ young men for heavy work, and now and then young people come to the garden for study purposes who can help.

Photo: Jens Herbst

The women’s work is also becoming more difficult in the face of climate change: it rains more irregularly than a few years ago and often so heavily that the terrain is flooded. During the actual dry season in the European winter of 2022/23, there has still been so much rain that the work could only be started in January. Thus climate change is having a strong impact, and the women are now able to name and address it.

Photo: Jens Herbst

However, the group has a recruitment problem: the daughters of the women currently working have little interest in the hard work. On the other hand, there are now five women’s groups in the Mbao forest, united under the auspices of the women of Kamb. The Mbao forest, Dakar’s “green lung”, has been severely affected by highway and rapid transit construction. All the more important is the work of all these women. It contributes to increasing biodiversity and to climate protection. Experts from the UN Development Programme advise the women on cultivation and marketing. The UN has also sent interns as part of its development programme to support the women during the pandemic.

The importance of women’s work in maintaining or restoring an ecosystem and improving the living conditions of the population is therefore fully recognised and supported. This was not the case to this extent ten years ago.

Peinda Faye and the „Centre de Formation Professionnelle et Écologique Alioune Diagne Mbor (CFPE)“ near Saint Louis – Young women on the road to economic independence

Peinda Faye (Photo: Jens Herbst)

The contact between European Naturefriends and Peinda Faye and her women’s group Koom-koomjaboot Gi (Women’s Network for Economic and Social Development) began in 2009. With donations from a travel group, a small shop was set up in Saint-Louis (Northern Senegal) where the women sold the juices, jams and clothes they produced.

Photo: Jens Herbst

A lot has happened since then. Initiated by the Naturefriends of Saint-Louis (led by Peinda Faye) and in close cooperation with the Naturefriends of Rastatt (Germany) under the leadership of Uschi Böss-Walter, and thanks to many committed donors, a nursery (“garderie”) was built in Bekhar near Saint-Louis between 2011 and 2013. This created an opportunity for the women who work in the surrounding (salt) fields to have their children professionally looked after. In the facility, the children receive basic literacy training and meals. They also get to play and have fun.

Photo: Jens Herbst

But that was not all: again, initiated by Peinda Faye and the Naturefriends of Rastatt under the leadership of Uschi Böss-Walter, the plan arose to build a training centre for young women and girls. This was against the background of the precarious living conditions of families in the region, especially girls and women. The project was implemented with 75% funding from the German Ministry of the Environment and the training centre was built in 2017/18.

At the centre, three-year training is offered in cooking and gastronomy, fruit and vegetable processing, tailoring, dyeing and hairdressing. In addition to this technical, vocational training, the centre also offers literacy courses and – in special teaching units – the teaching of ecological knowledge.

Photo: Jens Herbst

Peinda Faye was the driving force in all phases of project planning and implementation and is still the main person responsible for the successful operation of the facility. She is the chairperson of the Saint-Louis Naturefriends, a local councillor and a committed campaigner for women’s education and empowerment. Improving the living conditions of the population in her community is close to her heart, and so she is also concerned to help the graduates of the courses at the Centre to find internships and jobs.

The training for about 150 young girls and women started in October 2018, in 2021 the first graduation diplomas were handed over to young women. Since then, the training has continued, and a sewing workshop has been set up. Here, the women can also sell the products they make, e.g. clothes, soaps, juices, etc.

Photo: Ingeborg Pint

It was very gratifying to see the young girls and women at work in the various teaching rooms and to be served samples of the products made in the teaching kitchen. You could clearly feel the joy of the work and the pride of being able to present what they had learned to a European group.
Thus, within a very short period of time, something has been developed that makes a lasting contribution to the improvement of the situation of women in the villages and thus also to the entire village population. Even though the funding came mainly from Germany, none of this would have been possible without Peinda Faye and her helpers.
The project offers opportunities that are also being seized. In rural Senegal, it is not a matter of course that parents train their daughters for future-oriented professions instead of sending them to the salt fields where they work under extremely difficult and unhealthy conditions, or that young girls and women choose the path of this training themselves in order to emancipate themselves – all these young girls and women are a new generation of “strong women”.

The role of women in the “Fruit trees for Senegalese villages” project

During our trip, we also visited villages in northern Senegal where the NFI Climate Fund supported the planting of fruit trees in the family homesteads. Here, too, the women play an important role: they are the ones who take care of the trees, sell the harvested fruit or use it themselves (directly from the tree or processed). In this way, they contribute to the family income on the one hand, and on the other hand the fruit also provides healthy food – and the trees give shade and thus also improve the climate in the villages. We were able to meet many of these women in the villages of Lobodou, Doué and Dimatt and also ask some of them what significance the fruit trees have for them:

Faty Hamadi Sall, Loboudou

I love the trees because they play a vital role for us. The fruit trees not only provide food for us, they are also a natural pharmacy. I water my plants day and night, and fertilise them regularly so that they grow.

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Mariam Watt, Doué

I come from Doué, this is where I grew up and this is where I got married. I love the trees, they are a real passion for me. I often dream about the trees at night because they are so important to me. And I also talk to them and take care of them. But we also have problems because the soil is not so good, but we make an effort so that the trees can still grow normally. We have planted the trees partly in our fields, partly in our gardens.

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Take over tree sponsorships in Senegal & Gambia: learn more about the project of the Naturefriends Climate Fund

The Portraits of the Women 2013 –—>



Les femmes courageuses du Sénégal – une mise à jour après 10 ans

par INGEBORG PINT

Il y a exactement dix ans, après une série de voyages impressionnants au Sénégal que j’ai eu le plaisir d’accompagner, j’ai dressé les portraits de quatre femmes qui, pour moi, ont été exemplaires dans différents domaines, montrant que les femmes au Sénégal prennent leur destin en main et suivent un chemin indépendant et engagé. Lors d’un voyage qui vient de s’achever, j’ai pu, avec le groupe que j’accompagnais, rendre visite une fois de plus à deux de ces femmes courageuses et me rendre compte de l’évolution de ces dix dernières années.

Binta Wane et les femmes de Kamb

Photo: Jens Herbst

La présidente du groupe « Union des Femmes pour le Développement Endogène de Kamb », Binta Wane, et son équipe se sont sensiblement professionnalisées. Leur travail et leur engagement sont devenus plus visibles, tant dans leur environnement immédiat qu’auprès d’organisations nationales et internationales qui ont entre-temps également apporté leur soutien. Par exemple le PNUD, le Programme des Nations Unies pour le développement et l’organisation sénégalaise ENDA. Grâce à ce soutien, un puits d’environ six mètres de profondeur et deux pompes ont pu être installés. En 2020, les systèmes d’arrosage et d’irrigation goutte à goutte, financés par un sponsor privé, ont été mis en service.

Photo: Jens Herbst

Le périmètre cultivé par les femmes a pu être étendu, il s’agit actuellement de trois hectares sur lesquels poussent une grande variété de légumes. Les arbres fruitiers fournissent des mangues, des papayes et quelques variétés de fruits indigènes et ont un effet bénéfique sur le climat. L’engagement des femmes pour la production d’aliments sains et la protection de l’environnement ne faiblit pas, même si elles reconnaissent que le travail devient plus difficile avec l’âge ; les arrosoirs, encore utilisés ponctuellement, ne sont plus remplis qu’à moitié, pleins, ils seraient trop lourds. Les femmes ont tout de même la possibilité de recruter de jeunes gens pour les travaux difficiles, et de temps en temps, des étudiant/e/s viennent au jardin pour leurs études et peuvent aider.

Photo: Jens Herbst

Le travail des femmes devient également plus difficile en raison du changement climatique : il pleut plus irrégulièrement qu’il y a quelques années et souvent si fort que le terrain est inondé. Pendant la saison sèche 2022/23, c’est-à-dire pendant l’hiver européen, il est encore tombé tellement de pluie que le travail n’a pu commencer qu’en janvier. Le changement climatique se fait donc fortement sentir. Les femmes sont désormais conscientes de ces phénomènes et savent les thématiser.

Photo: Jens Herbst

Le groupe a cependant un problème de relève : les filles des femmes qui travaillent actuellement sont peu intéressées par ce travail difficile. D’autre part, il existe désormais cinq groupes de femmes dans la forêt de Mbao, réunis sous l’égide des femmes de Kamb. La forêt de Mbao, le « poumon vert » de Dakar, a été gravement affectée par la construction d’une autoroute et d’une ferroviaire express. Le travail de toutes ces femmes est d’autant plus important. Il contribue à l’augmentation de la biodiversité et à la protection du climat. Des spécialistes du Programme des Nations Unies pour le développement conseillent les femmes en matière de méthodes de culture et de commercialisation. Dans le cadre de son Programme de développement, l’ONU a également délégué des stagiaires pour soutenir les femmes pendant la pandémie.

L’importance du travail des femmes pour la préservation ou la restauration d’un écosystème et l’amélioration des conditions de vie de la population est donc pleinement reconnue et soutenue. Ce n’était pas le cas dans une telle mesure il y a dix ans.

Peinda Faye et le Centre de Formation Professionnelle et Écologique Alioune Diagne Mbor (CFPE) près de Saint Louis – des jeunes femmes sur le chemin de l’autonomie

Peinda Faye (Photo: Jens Herbst)

Les contacts des Amis de la Nature européens avec Peinda Faye et son groupement de femmes Koom-koomjaboot Gi (Réseau de femmes pour le développement économique et social) remontent à l’année 2009. Grâce aux dons d’un groupe de voyageurs Amis de la Nature, un petit magasin a pu être installé à Saint-Louis (Nord du Sénégal), dans lequel les femmes vendaient les jus, les confitures et les vêtements qu’elles produisaient.

Photo: Jens Herbst

Depuis, des changements énormes sont intervenus. Sous l’impulsion des Amis de la Nature de Saint-Louis (dirigés par Peinda Faye) et en étroite coopération avec les Amis de la Nature de Rastatt (Allemagne), dirigés par Uschi Böss-Walter, ainsi que grâce à de nombreux donateurs engagés, une garderie a pu être construite entre 2011 et 2013 à Bekhar, près de Saint-Louis. Les femmes qui travaillent dans les champs (de sel) environnants ont ainsi la possibilité de faire garder leurs enfants par des professionnels. Dans l’établissement, les enfants reçoivent une alphabétisation de base et des repas. Les jeux et le divertissement ne sont pas oubliés.

Photo: Jens Herbst

Mais ce n’est pas tout : sous l’impulsion de Peinda Faye et des Amis de la Nature de Rastatt, sous la direction d’Uschi Böss-Walter, est né l’idée de créer un centre de formation pour jeunes femmes et jeunes filles. Ceci face aux conditions de vie précaires des familles de la région, en particulier des filles et des femmes. Ce plan a pu être réalisé grâce à un financement à 75% par le ministère fédéral allemand de la Coopération économique et du Développement, et le Centre de formation a été construit en 2017/18.

Le centre propose une formation de trois ans dans les domaines suivants : cuisine et restauration, couture, teinture, transformation de fruits et légumes et coiffure. Outre cette formation technique et professionnelle, le centre propose également des cours d’alphabétisation et, dans le cadre d’unités d’enseignement spéciales, la transmission de connaissances écologiques.

Photo: Jens Herbst

Peinda Faye a été la cheville ouvrière de toutes les phases de planification et de mise en œuvre du projet et reste la principale responsable du bon fonctionnement du centre. Elle est la présidente des Amis de la Nature de Saint-Louis, conseillère municipale et une militante engagée pour l’éducation et l’autonomisation des femmes. L’amélioration des conditions de vie de la population de sa commune lui tient à cœur, et c’est pourquoi elle tient également à aider les diplômées du Centre à trouver des stages et des emplois.

La formation pour environ 150 jeunes filles et femmes a débuté en octobre 2018, et les premiers diplômes de fin d’études ont été remis aux jeunes femmes en 2021. Depuis, la formation se poursuit et un atelier de couture a été mis en place. Les femmes peuvent également y vendre les produits qu’elles ont fabriqués, par exemple des vêtements, des savons, des jus de fruit, etc.

Photo: Ingeborg Pint

Il a vraiment fait plaisir de voir les jeunes filles et femmes au travail dans les différentes salles de cours et de se voir servir des échantillons des plats cuisinés dans la cuisine d’apprentissage. Le plaisir de travailler et la fierté de pouvoir présenter ce que l’on a appris à un groupe d’Européens étaient clairement perceptibles.
Ainsi, en très peu de temps, quelque chose a vu le jour qui contribue durablement à l’amélioration de la situation des femmes dans les villages et donc de l’ensemble de la population villageoise. Même si le financement est venu principalement d’Allemagne, rien de tout cela n’aurait été possible sans Peinda Faye et son groupement de femmes.
Le projet ouvre des opportunités qui sont effectivement saisies. Il n’est pas évident dans les zones rurales du Sénégal que des parents proposent à leurs filles une formation à des métiers d’avenir au lieu de les envoyer travailler dans les champs de sel, dans des conditions extrêmement difficiles et dangereuses pour la santé, ou que des jeunes filles et femmes choisissent elles-mêmes la voie de cette formation pour s’émanciper – toutes ces jeunes filles et femmes constituent une nouvelle génération de « femmes courageuses ».

Le rôle des femmes dans le projet « Arbres fruitiers pour les villages sénégalais ».

Lors de notre voyage, nous avons également rendu visite à des villages du nord du Sénégal, où la plantation d’arbres fruitiers dans les concessions familiales a été soutenue dans le cadre du Fonds des Amis de la Nature pour le climat. Ici aussi, les femmes jouent un rôle important : ce sont elles qui s’occupent de l’entretien des arbres, qui vendent les fruits récoltés ou qui les utilisent elles-mêmes (directement de l’arbre ou après les avoir transformés). Elles contribuent ainsi au revenu familial, les fruits fournissent une nourriture saine et les arbres donnent de l’ombre, ce qui améliore le climat dans les villages. Nous avons pu rencontrer un grand nombre de ces femmes dans les villages de Lobodou, Doué et Dimatt et demander à certaines d’entre elles quelle eset l’importance des arbres fruitiers pour elles :
 
Faty Hamadi Sall, Loboudou

J’aime les arbres parce qu’ils ont un rôle viable pour nous.
En plus de nous nourrir, les arbres fruitiers constituent une pharmacie naturelle pour nous.
J’arrose mes plantes jour et nuit et les enrichis régulièrement de fumure afin qu’ils grandissent et puissent bénéficier à tout le monde.

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Mariam Watt, Doué

Je m’appelle Mariam Watt. Je suis native de Doué. J’y ai grandi et me suis mariée ici.
J’aime les arbres. C’est vraiment ma passion. Il m’arrive de rêver des arbres la nuit, tellement je les aime. Partout où je vais je ne parle que de ça car je veux que tout le monde plante des arbres et s’en occupe. Cependant nous rencontrons quelques problèmes liés à la qualité du sol, mais nous persistons dans nos efforts pour trouver des solutions afin que les arbres grandissent normalement. Nos plants sont repartis entre nos champs et nos concessions.

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Parrainage d’arbres au Sénégal & en Gambie : en savoir plus sur le projet du Fonds carbone des Amis de la Nature

Les portraits des femmes en 2013 —->

Frauen im Tourismus: Die gläsernen Decken durchbrechen!

Interview mit Angela Kalisch, Vorsitzende “Equality in Tourism”

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ANGELA KALISCH, Vorsitzende von Equality in Tourism, engagiert sich seit vielen Jahren für die Gleichberechtigung von Frauen im Tourismus. Sie war Vortragende bei der Online-Gesprächsrunde zum Thema „Die Macht der Frauen! Frauen in touristischen Führungspositionen“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Frauen im Tourismus“ von respect_NFI & fairunterwegs.

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Virtuelle Reise 2021 nach Senegal und Gambia – ein Rückblick

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Andere Länder und Kulturen kennen lernen und sich darüber austauschen, Freundschaften schließen, den eigenen Alltag für ein paar Tage vergessen und offen sein für Neues. Das steht im Mittelpunkt der internationalen Naturfreundereisen, die seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit den Naturfreunden in Senegal, Gambia und Togo durchgeführt werden und in den Reiseländern Impulse für eine nachhaltige Tourismusentwicklung setzen.

Corona-bedingt war dies heuer – wie so vieles andere auch – nicht in gewohnter Form möglich. So haben wir auch unsere Reisen neu gedacht und einen Besuch in der Landschaft des Jahres im Grenzgebiet von Senegal und Gambia in virtueller Form umgesetzt – ganz nach dem Motto: Die wahren Abenteuer sind im Kopf.

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COVID-19 und seine Auswirkungen auf den Tourismus in Gambia

Interview mit ADAMAH BAH (Institute of Travel and Tourism of The Gambia)

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ADAMAH BAH ist Vorsitzender des Vorstands des Institute of Travel and Tourism of The Gambia. Das Institut wurde 2008 gegründet und hat sich auf praxisbezogene Schulungen hauptsächlich im Reise- und Tourismussektor spezialisiert. Sein Anliegen ist es, verantwortungsvolle Geschäftspraktiken im Tourismus zu implementieren, um nachhaltigen Tourismus in Gambia zu fördern, zu unterstützen und umzusetzen – hier arbeitet das Institut mit verschiedenen Partnern zusammen.

Können Sie kurz die aktuelle Situation in Gambia aufgrund der Corona-Pandemie beschreiben – generell und speziell im Tourismus?

Das Corona-Virus hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Wirtschaft von Gambia. Mit einer schwachen wirtschaftlichen Basis und der Notwendigkeit, praktisch alles zu importieren, ist die gambische Wirtschaft stark vom Tourismus abhängig, der etwa 20 % des BIP ausmacht. COVID-19 folgt auf den jüngsten Zusammenbruch eines der größten Reiseveranstalter Gambias, Thomas Cook. Ohne den Tourismus, der einer der größten Arbeitgeber und Devisenbringer ist, vergrößert sich die Armut der gambischen Bevölkerung. Die Kosten für Konsumgüter wie Reis, Zucker und andere Dinge des täglichen Bedarfs steigen aufgrund der Inflation, die hauptsächlich durch den hohen Wechselkurs des gambischen Dalasi zu anderen ausländischen Währungen verursacht wird. Die meisten kleinen Unternehmen, die vom Tourismus abhängig sind, wie Handwerksbetriebe, Reiseführer, Taxifahrer, Restaurants und Bars usw. sind nicht in Betrieb, was das Leben für Kleinunternehmer und diejenigen, die im informellen Sektor arbeiten, sehr schwierig macht.

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Virtuelle Reise nach Senegal & Gambia 2021 – AUF WIEDERSEHEN!

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Liebe Mitreisende!

Voller neuer Eindrücke und Erlebnisse verlassen wir also Senegal und Gambia und kehren nach Hause zurück. Wir haben viel Schönes und Interessantes gesehen und erlebt, viele Menschen kennen gelernt, die uns über ihr Leben, ihre Arbeit und ihre Probleme erzählt haben.

Mit diesem kurzen Video lassen wir unsere Reise Revue passieren:

Doch eine Reise von wenigen Wochen bietet natürlich nur einen kleinen Einblick ins Land. Senegal und Gambia sind arme Länder, und diese Armut wird insbesondere durch den Klimawandel noch verstärkt.

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