Andere Länder und Kulturen kennen lernen und sich darüber austauschen, Freundschaften schließen, den eigenen Alltag für ein paar Tage vergessen und offen sein für Neues. Das steht im Mittelpunkt der internationalen Naturfreundereisen, die seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit den Naturfreunden in Senegal, Gambia und Togo durchgeführt werden und in den Reiseländern Impulse für eine nachhaltige Tourismusentwicklung setzen.
Corona-bedingt war dies heuer – wie so vieles andere auch – nicht in gewohnter Form möglich. So haben wir auch unsere Reisen neu gedacht und einen Besuch in der Landschaft des Jahres im Grenzgebiet von Senegal und Gambia in virtueller Form umgesetzt – ganz nach dem Motto: Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
Damit wurde zwar kein vollwertiger Ersatz für eine richtige Reise geschaffen, aber doch eine Möglichkeit, die beiden Länder kennen zu lernen und einen Einblick in deren Kultur zu bekommen, und das ganz ohne klimabelastende Flüge. 113 Personen waren vom 20. Jänner bis zum 3. Februar 2021 gemeinsam virtuell unterwegs – täglich per Reise-Newsletter über die aktuelle Reiseetappe informiert und über unseren tourism_LOG auch miteinander und mit unseren afrikanischen Partnern im Austausch. Und viele weitere Interessierte haben die Reise über Social Media mitverfolgt.
Ein spannendes Thema, das im Zuge der Reise mehrfach angesprochen wurde, ist die Situation der Frauen in der Region. So stand etwa ein Besuch bei der „Women’s Initiative Gambia“ in Njaw auf dem Programm, die Initiativen für eine nachhaltige Entwicklung setzt, oder bei den „Frauen von Kamb“, einem senegalesischen Dorf im „Wald von Mbao“, wo 22 engagierte Frauen Obst und Gemüse für den lokalen Markt produzieren.
Unsere Reiseleiterin Ingeborg Pint spricht mit ihrem Diskussionsbeitrag vielen aus dem Herzen:
„Wie schön, diese starken Frauen wiederzusehen! Und wie schön, dass die Naturfreunde in Senegal und Gambia sich konsequent dafür einsetzen, Frauen zu ermutigen und zu unterstützen – über konkrete Projekte, durch Initiativen in Bildungseinrichtungen, durch Besuche mit Naturfreundegruppen, die den engagierten Frauen (aber auch den Männern) ein Gefühl der Wertschätzung und der Begegnung auf Augenhöhe vermitteln.“
Mamadou Mbodji, der die Naturfreundereisen in die Region vor Ort koordiniert und begleitet, informiert ebenfalls über Projekte für und mit Frauen, etwa einen Workshop zur Herstellung verbesserter, energieeffizienter Kochstellen, die auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Auch bei den Obstbaumpflanzungen, die von den Naturfreunden Senegal seit 2018 mit Spendengeldern aus dem Naturfreunde KlimaFonds gemeinsam mit der Bevölkerung in der Landschaft des Jahres umgesetzt werden, spielen Frauen eine wichtige Rolle. Meist sind sie diejenigen, die sich um die Bäume kümmern und später auch das Obst ernten, mit dem sie einerseits ihre Familien versorgen, andererseits aber auch durch den Verkauf ein eigenes Einkommen erwirtschaften können. Damit werden die Frauen in ihrer Bedeutung für die Familien und die Dorfgemeinschaft gestärkt.
Zum Ende der Reise erreichen uns viele positive Stimmen und Dankesworte. So schreibt eine Teilnehmerin: „Danke für diese wunderbare Reise! In Natura wäre sie sicher noch schöner, aber dafür auch viel anstrengender gewesen. Trotzdem würde ich sie gerne machen, wenn es wieder möglich sein wird zu reisen.“
Etliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren schon bei früheren Reisen in die Region dabei. Eine von ihnen schreibt in unserem Blog: „Ende 2018 hatte ich die Möglichkeit, real an der Reise nach Senegal und Gambia teilzunehmen. Viele Erinnerungen sind wieder wach geworden, insbesondere Erinnerungen an die tollen Menschen, die wir kennen lernen durften. … Hoffen wir, dass sich die europäischen und afrikanischen NaturfreundInnen in naher Zukunft wieder treffen können!“
Es freut uns, dass wir für unsere Initiative so viel Zuspruch bekommen haben und dass wir in der aktuell schwierigen Zeit positive Bilder vermitteln konnten – wie es auch einer der Teilnehmenden formuliert: „Vielen Dank für die Mühe, mit der dieser Reisebericht erstellt wurde. Es war jeden Morgen ein Lichtblick in dieser dunklen Zeit.“
Trotz all der Fülle an schönen Eindrücken ist aber auch die große Armut in der Region ein leider sehr präsentes Thema: Die ländliche Bevölkerung lebt größtenteils von der Landwirtschaft, diese wird jedoch durch die Folgen des Klimawandels zunehmend erschwert, etwa durch Ernteausfälle infolge von Dürreperioden oder auch durch die voranschreitende Erosion der Böden. Dazu kommt nun auch die Corona-Krise, die die Armut verstärkt.
Einer der Reisenden bringt es so auf den Punkt:
„In die Freude über den schönen, informativen Bericht schleicht sich bei mir der Gedanke ein, wie groß die ökonomischen, gesundheitlichen und psychosozialen Schäden dort wohl sein mögen und noch werden. … Die dringend notwendige internationale Solidarität ist am Ende auch ein Schutz für uns – vielleicht ist das für viele aber zu kompliziert.“
Dass Solidarität zumindest im Kleinen möglich ist, zeigen viele TeilnehmerInnen, die als Dank für die virtuelle Reise zum Teil sehr großzügige Beträge für Obstbaumpflanzungen in der bereisten Region spendeten. Die Bäume werden in die Obhut von Familien übergeben, die in wenigen Jahren das Obst ernten können. Zusätzlich werden durch die Bäume die Böden gefestigt und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. So können wir zur Verbesserung der Lebenssituation beitragen und auch unseren afrikanischen Freundinnen und Freunden einen kleinen Lichtblick in dieser schwierigen Zeit schenken.
Neben den Baumpflanzungen sind für die Zukunft etliche weitere Naturfreunde-Aktivitäten in der Region geplant, etwa ein gemeinsames Umweltbildungsprojekt für SchülerInnen aus Senegal und Gambia und – nach einem Abebben der Corona-Pandemie – auch wieder internationale Naturfreundereisen, auf die wir uns besonders freuen!
Mehr zur Landschaft des Jahres Senegal und Gambia
français
Faire connaissance avec d’autres pays et cultures et échanger des idées à leur sujet, se faire des amis, oublier son propre quotidien pendant quelques jours et s’ouvrir à l’inconnu. C’est l’objectif des voyages internationaux des Amis de la Nature, réalisés depuis de nombreuses années en coopération avec les Amis de la Nature au Sénégal, en Gambie et au Togo, et qui impulsent le développement du tourisme durable dans les pays d’accueil.
En raison de la Covid-19, voyager comme d’habitude n’a pas été possible cette année – comme tant d’autres choses. Ainsi, nos voyages ont également dû être repensés, et un voyage au Paysage de l’Année, dans la région frontalière entre le Sénégal et de la Gambie, a été mis en œuvre sous forme virtuelle – selon la devise : Les vraies aventures sont dans l’esprit.
Bien sûr, cette formule ne pouvait pas remplacer un vrai voyage, mais présentait quand même un moyen de faire connaissance avec les deux pays et d’avoir une idée de leur culture, et tout cela sans vols nuisibles au climat. 113 personnes ont voyagé ensemble virtuellement du 20 janvier également pu, via notre tourism_LOG, prendre contact entre elles et avec nos partenaires africains. Et beaucoup d’autres personnes intéressées ont suivi le voyage via les médias sociaux.
La situation des femmes dans la région est un sujet passionnant, abordé à plusieurs reprises au cours du voyage. Par exemple à l’occasion de rencontres avec la « Women’s Initiative Gambia » à Njaw, qui met en place des initiatives pour le développement durable, ou avec les « Femmes de Kamb », un village sénégalais dans la Forêt de Mbao, où 22 femmes engagées produisent des fruits et légumes pour le marché local.
Beaucoup de participant/e/s ont partagé l’avis de notre guide accompagnatrice Ingeborg Pint qui disait dans un commentaire :
« Quel plaisir de revoir ces femmes courageuses ! Et quelle joie de voir que les Amis de la Nature au Sénégal et en Gambie s’engagent systématiquement à encourager et à soutenir les femmes – par des projets concrets, par l’encouragement dans les écoles, par des visites avec des groupes des Amis de la Nature, qui donnent aux femmes engagées (mais aussi aux hommes) un sentiment d’appréciation et de rencontres entre pairs. »
Mamadou Mbodji, coordonnateur et accompagnateur principal africain des voyages des Amis de la Nature, informe lui aussi sur des projets pour et avec les femmes, par exemple sur un atelier sur la production de fourneaux améliorés et économes en énergie, qui contribuent aussi de manière significative à la protection du climat.
Les femmes jouent aussi un rôle important dans les reboisements d’arbres fruitiers, mis en œuvre par les Amis de la Nature du Sénégal depuis le début de 2018 grâce aux dons au Fonds des Amis de la Nature pour le climat, avec les populations dans le Paysage de l’Année. La plupart du temps, ce sont elles qui s’occupent des arbres et qui récoltent ensuite les fruits qui leur permettent d’une part de subvenir aux besoins de leurs familles, et d’autre part – par la vente des fruits – de générer leur propres revenus, ce qui renforce leur rôle dans la famille et dans la communauté villageoise.
À la fin du voyage, de nombreuses voix positives et des mots de remerciement nous sont parvenus. Une participante a écrit : « Merci pour ce merveilleux voyage ! Il aurait été encore plus beau s’il avait été réel, mais beaucoup plus épuisant. Néanmoins, j’aimerais bien le faire une fois qu’il sera possible de voyager à nouveau ».
Un certain nombre des voyageurs et voyageuses virtuels ont déjà participé à des voyages précédents dans la région. L’une d’entre eux écrit dans notre blog : « J’ai eu l’occasion de participer au voyage au Sénégal et en Gambie fin 2018. De nombreux souvenirs sont revenus, en particulier ceux des gens formidables que nous avons pu rencontrer. (….) Espérons que les Amis de la Nature européens et africains pourront se retrouver dans un avenir proche ».
Nous sommes heureux d’avoir reçu autant d’encouragements pour notre initiative et d’avoir pu transmettre des images positives en ces temps difficiles – comme l’a dit l’un des participants : « Merci beaucoup pour les efforts qui ont été déployés pour créer ces rapports de voyage. C’était une lueur d’espoir chaque matin en ces temps sombres ».
Malgré toutes ces belles impressions, la grande pauvreté dans la région est malheureusement aussi un sujet très présent. Les populations rurales vivent principalement de l’agriculture, mais celle-ci est de plus en plus affectée par les conséquences du changement climatique, comme les mauvaises récoltes dues aux sécheresses ou l’érosion croissante des sols. À cela s’ajoute actuellement la crise de la Covid-19 qui augmente encore la pauvreté.
L’un des voyageurs résume ainsi la situation :
« Malgré la joie sur les beaux rapports informatifs, je me demande quels sont et seront les dommages économiques, sanitaires et psychosociaux de la situation sur les populations. …. En fin de compte, le besoin urgent de solidarité internationale est aussi une protection pour nous – mais c’est peut-être trop compliqué pour beaucoup ».
Le fait que la solidarité est possible, au moins à petite échelle, est démontré par les dons parfois très généreux que de nombreux participants et participantes ont fait pour les reboisements d’arbres fruitiers dans la région visitée, en guise de remerciement pour le voyage virtuel. Les arbres seront confiés aux soins des familles qui pourront en récolter les fruits dans quelques années. De plus, les arbres stabilisent le sol et contribuent à la protection du climat. Nous pouvons ainsi participer à l’amélioration des conditions de vie et aussi donner à nos amis africains une modeste lueur d’espoir en ces temps difficiles.
Covid-19 le permettra – des voyages internationaux des Amis de la Nature, que nous attendons avec impatience !
Pour en savoir plus sur le Paysage de l’Année Sénégal/Gambie
english
Getting to know other countries and cultures and sharing experiences, making friends, forgetting one’s everyday life for a few days and being open to new ideas. This is the focus of the international Naturefriends trips, which have been organised for many years in cooperation with Naturefriends in Senegal, the Gambia and Togo, and which set impulses for sustainable tourism development in the travel countries.
Due to Corona, this year this was not possible in the usual form – like so many other things. So, we rethought our travels and implemented a visit to the Landscape of the Year in the border region of Senegal and the Gambia in virtual form – according to the motto: The real adventures are in your mind.
This was not a fully adequate substitute for a real trip, but it was an opportunity to get to know the two countries and to gain an insight into their culture, all without the need for climate-impacting flights. 113 people travelled together virtually from 20 January to 3 February 2021 – informed about the current stage of the journey by our daily travel newsletter and in exchange with each other and with our African partners via our tourism_LOG. And many other interested people followed the journey via social media.
An exciting topic that was addressed several times during the trip was the situation of women in the region. For example, a visit to the “Women’s Initiative the Gambia” in Njaw, which sets initiatives for sustainable development, or to the “Women of Kamb”, a Senegalese village in the “Forest of Mbao”, where 22 committed women produce fruit and vegetables for the local market, was on the agenda.
Our tour guide Ingeborg Pint speaks for many of the participants with her contribution to the online discussion:
“Nice to see these strong women again! And good that Naturefriends in Senegal and the Gambia are consistently committed to encouraging and supporting women – through concrete projects, through initiatives in educational institutions, through visits with Naturefriends groups that give the women (but also the men) a feeling of appreciation and of meeting at eye level.”
Mamadou Mbodji, who coordinates and accompanies the Naturefriends trips to the region on site, provides information about projects for and with women, such as a workshop on the production of improved, energy-efficient cooking stoves, which also are an important contribution to climate protection.
Women also play an important role in the fruit tree plantations that Naturefriends Senegal have been implementing in the Landscape of the Year together with the local population since 2018 with donations from the Naturefriends Climate Fund. It´s mainly the women who take care of the trees and later also harvest the fruits, as healthy food for their families, but also as a possibility to generate their own income by selling them. This way, they are strengthened in their importance for the families and the village community.
At the end of the trip, many positive voices and words of thanks reached us. One participant wrote: “Thank you for this wonderful trip! It would certainly have been even more beautiful in real form, but also much more strenuous. Nevertheless, I would like to do it as soon as it will be possible to travel again.”
Several participants have already participated on previous trips to the region. One of them writes in our blog: “At the end of 2018, I had the opportunity to participate in real terms in the trip to Senegal and the Gambia. Many memories have come back, especially memories of the great people we had the chance to meet. … Let’s hope that European and African Naturefriends can meet again in the near future!”
We are pleased that we received so much support for our initiative and that we were able to share positive images in the current difficult times – as one of the participants also put it: “Thank you very much for the effort that went into creating this travel report. It was a ray of hope every morning in these dark times.”
Despite all the beautiful impressions, the great poverty in the region is unfortunately also a very present topic: the rural population lives mostly from agriculture, but this is becoming increasingly difficult due to the consequences of climate change, such as crop failures because of droughts or also the advancing erosion of the soil. In addition, there is now also the Corona crisis, which is leading to an increase in poverty.
One of the travellers sums it up like this:
“In the joy about this beautiful, informative report, the thought of how great the economic, health and psychosocial damage there may be and will still be worries me. … The urgently needed international solidarity to overcome the pandemic is in the end also a protection for us – but perhaps that is too complicated for many people.”
The fact that solidarity is possible, at least in small steps, is shown by many participants, some of whom donated very generous amounts for fruit tree plantations in the region they travelled through as a thank you for the virtual trip. The trees will be handed over to the care of families who will be able to harvest the fruit in a few years. In addition, the trees strengthen the soil and contribute to climate protection. In this way, we can contribute to improving the living situation and give our African friends a small ray of hope in these difficult times, too.
In addition to the tree planting, several other Naturefriends activities are planned for the region in the future, such as a joint environmental education project for pupils from Senegal and the Gambia and – once the Corona pandemic will be overcome – international Naturefriends trips, which we are particularly looking forward to!
More about the Landscape of the Year Senegal and Gambia