GEORG SATTLER und CORINA AIONITOAIE haben ein ambitioniertes Ziel: Sie werden in einem Jahr 52 Berge in Europa besteigen – jeweils den höchsten Gipfel in jedem europäischen Land. Und sie werden sich NUR mit der Kraft ihres Körpers, mit öffentlichen oder umweltfreundlichen Verkehrsmitteln fortbewegen. Georg und Corina möchten damit das Bewusstsein für die Bedeutung der Erhaltung unserer Erde schärfen und zeigen, dass nachhaltiges Reisen mit coolen Abenteuern, netten Begegnungen, schönen Erlebnissen und bleibenden Erinnerungen verbunden ist.
Georg Sattler erzählt über seinen Weg, der schließlich zur Idee von „Peaks of Europe“ führte.

Georg, was bedeutet Reisen für dich – und wann ist eine Reise für dich die perfekte Reise?
Ich liebe es, diese Frage zu stellen und die Antworten zu hören – leider ist ein Blog ein bisschen ein einseitiger Kommunikationsweg, aber ich möchte dir gerne erzählen, was Reisen für mich bedeutet, warum ich reise und warum ich hoffe – nein eigentlich überzeugt bin –, dass mein nächstes Projekt die perfekte (zumindest für mich) Reise sein wird.
So, aber mal ganz kurz zu mir: Ich bin in den Alpen geboren, tief in der Steiermark, in einem kleinen Dörfchen und hatte die Chance, viel Zeit in den Bergen zu verbringen. Etwas, das ich aber eigentlich nie hatte, war die Möglichkeit, andere Kulturen kennenzulernen (Vorarlberger mal abgesehen 😉 ) und ins Ausland zu reisen.
Meine erste Reise
Ich weiß noch, wie ich das erste Mal ein Flugzeug bestiegen habe und das erste Mal ins Ausland gereist bin, da war ich 20, aber das war der nötige Funke. Zugegeben, meine erste Reise ging nach Griechenland und war ein Strandurlaub – und ein Glas Ouzo wäre vermutlich das Maximum der griechischen Kultur gewesen, das ich kennengelernt hätte, wenn ich nicht mit einer Freundin gereist wäre und ihre Verwandtschaft fließend Griechisch spricht und vor vielen Jahren ein Haus in einem kleinen Dorf in Peloponnes gebaut hätte. Das war das erste Mal, dass ich gemerkt habe: „Oops, eigentlich bin ich in einer kleinen Bubble gefangen!“
Während meiner Zeit in dem kleinen griechischen Dorf hat der Besitzer zu Ehren der Verwandtschaft von meiner Freundin zum Abendessen eingeladen – und gefühlt das ganze Dorf war anwesend. Für mich war es das erste Mal, dass ich Kontakt mit einer fremden Kultur hatte, mit Leuten, die anders lebten, die ganz andere Probleme hatten und eine ganz andere Sprache sprachen. Zwar mit Händen und Füßen, habe ich aber mit jedem/jeder geredet und war komplett fasziniert. Fasziniert von den Geschichten, auch wenn die meisten Sachen einfach nur Kleinigkeiten waren. Aber mir bedeutet es viel zu erfahren, wie andere Menschen in anderen Ländern leben und was sie bewegt.

Auf in die Welt!
Zurück in Österreich war mir klar: Das ist genau, was ich möchte! Ich möchte andere Kulturen kennenlernen, andere Länder, ich möchte die Leute verstehen, deren Sicht auf die Welt, deren Welt kennenlernen. Wenige Tage nachdem ich zurück in Österreich war, habe ich Tickets gekauft, mein ganzes Erspartes und Gehalt dafür investiert und bin auf Reisen gegangen. (Ich sage „investiert“ – meine Bank und mein Vater würden es anders bezeichnen …) Die Palette reichte von Städtetrips nach New York oder Moskau bis zu einer Reise durch Jordanien mit dem Auto.
Jeder einzelne Trip war perfekt, ich habe versucht, möglichst abseits von touristischen Gegenden zu wohnen und so viel Zeit wie möglich mit Locals zu verbringen – aber irgendwie war ich trotzdem nicht wirklich so nah dran wie damals in Griechenland. Also musste ich etwas verändern und ich dachte, ich ziehe einfach um. Ich lebte, arbeitete und zahlte Steuern in verschiedenen Ländern, was gut geklappt hat. Ich war voll integriert, habe die Kulturen weitgehend verstanden (abgesehen davon, dass ich nach vier Jahren in den Niederlanden noch immer nicht verstehen kann, wie man Bitterballen als Delikatesse bezeichnen kann 😉) und sogar die Sprachen etwas gelernt. Ich hatte dieselben Probleme wie die einfachen Bürger*innen in dem Land, weil ich ein einfacher Bürger des Landes geworden bin.

Mit dem Fahrrad durch Europa
Alle zwei bis vier Jahre umzuziehen ist, um ehrlich zu sein, wirklich stressig und finanziell und logistisch nicht möglich. Also habe ich mich 2022 entschieden, es ganz anders zu machen. Wer braucht schon ein Appartement? Ich habe meine Wohnung in Portugal aufgegeben und bin quasi auf mein Fahrrad gezogen und durch Europa gefahren.

Was kann ich sagen! Es war die beste Erfahrung, die ich bis jetzt gemacht habe! Selbst an super-touristischen Orten wie Kroatien habe ich es geschafft, Orte, Menschen und Traditionen zu entdecken, die man sonst nicht sieht: von Freundschaften, die ich in Albanien geschlossen habe, über die Bekanntschaft mit einem passionierten serbischen Biker, der seinen Hinterhof Bikepackers zur Verfügung stellt, bis hin zu einer Begegnung mit einem wirklich herzigen rumänischen Herren, der mir frische Birnen aus seinem Garten als Frühstück geschenkt hat (auch wenn ich bis heute nicht weiß, warum er dachte, ich könne fünf Kilogramm Birnen auf meinem Fahrrad transportieren 🙂 ).
Die Idee zu „Peaks of Europe“ entsteht
Am Ende der Reise – ich habe das Ende nicht bestimmt, irgendwann war mein Erspartes aufgebraucht 🙂 – war ich nicht nur obdachlos und sehr zur Freude von meinem Vater bei ihm untergekommen, sondern ich fiel auch in ein emotionales Loch. Und mir klar, es braucht etwas Neues, ich muss wieder reisen.

Ich träume seit Jahren davon, die Anden zu überqueren, Berge im Himalaya zu besteigen, auf denen noch niemand zuvor war, oder den Regenwald zu sehen und das Knirschen der Blätter unter meinen Füßen zu hören. Ich wollte mit meinem nächsten Projekt einige meiner Träume erfüllen, aber eine Sache ist mir während meiner Fahrradtour bewusst geworden: Eigentlich kenne ich nicht mal „meinen“ eigenen Kontinent, Europa.
Also: Der Regenwald muss noch etwas warten und ich werde meinen Kontinent erkunden. Ich war nämlich noch nicht mal auf dem Mont Blanc oder auf dem mächtigen Olympus in Griechenland. Und nun will ich den höchsten Berg in jedem europäischen Land besteigen – das war die Geburtsstunde meines Projektes, den „Peaks of Europe“.
Als ich dann die Details ausgearbeitet habe, wurde mir klar, dass das Projekt im Grunde daraus besteht, mit dem Flugzeug oder Auto durch den Kontinent zu gondeln, schnell einen Berg zu besteigen, und weiter gehts. Ich musste also das Grundkonzept ändern. Ich will keinen riesigen CO2-Footprint haben, nur damit ich diese Berge besteigen kann – denn damit würde ich der Natur und den Bergen noch weiter schaden. Ich möchte auf meinen Reisen viel mehr Zeit mit den Menschen verbringen. Also, wie kann man reisen, Leute kennenlernen und dabei so ökologisch wie möglich sein? Mir sind öffentliche Verkehrsmittel eingefallen. Ich glaube nicht nur, dass es möglich sein sollte, auf einem kleinen und so gut vernetzten Kontinent wie Europa fast überall mit Öffis hinzukommen, sondern ich glaube auch, dass viele gute Gespräche in Bus und Bahn beginnen.

Also werde ich den höchsten Gipfel in jedem europäischen Land besteigen und ich werde dabei nur mit Öffis und mit meiner eigenen Muskelkraft reisen und herausfinden, wie nachhaltig Tourismus in Europa sein kann. Und ich möchte etwas zurückgeben: Während meiner Reise werde ich kleinere Organisationen, die jeden Tag etwas Gutes tun, unterstützen. Sei es mit meiner eigenen Arbeit oder mit Spenden.
Genau diese Punkte bedeuten für mich REISEN!

Die Naturfreunde als Partner
Speziell als österreichischer Junge von den Bergen – wo man quasi mit den Naturfreunden aufwächst – muss ich sagen, dass ich extrem stolz bin, Naturfreunde als Partner für dieses Projekt zu haben. Ich teile nicht nur die Werte, was Nachhaltigkeit betrifft, sondern möchte helfen, diese in die Welt zu tragen. Nicht nur, was wirklich nachhaltigen Tourismus betrifft, sondern auch wie wir mit unserer Umwelt umgehen oder wie wir die Natur respektieren sollten.
Ich habe gerade den ersten Gipfel erklommen und bin mit einem großen Sack Müll zurückgekommen, den ich unterwegs aufgeklaubt habe. Müll, den andere Wanderer einfach so weggeworfen haben.
Um es mit den Worten von Robert Lehmann zu sagen:
„Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen. Wenn wir alle ein bisschen was tun, werden wir eigentlich verdammt viel tun.“
Und das ist, was ich persönlich mit den Naturfreunden verbinde.
Mehr Informationen zu PEAKS OF EUROPE
Website: https://peaksof.eu/
Instagram: _untraveledroads_
Youtube: UntraveledRoadsAdventures
(April 2023)
The Peaks of Europe – Climbing Europe’s peaks on sustainable paths

GEORG SATTLER und CORINA AIONITOAIE have an ambitious goal: they will climb 52 mountains in Europe in one year – respectively the highest peak in each country in Europe. And they will travel ONLY with the power of their bodies, by public or environmentally friendly means of transport. Georg and Corina want to raise awareness about the importance of protecting our earth and show that sustainable travel is associated with cool adventures, nice encounters, beautiful experiences and lasting memories. In this article, Georg Sattler talks about his personal journey that finally resulted in the idea of “Peaks of Europe”.
Georg, what does travel mean to you – and when is a trip the perfect trip for you?
I love asking this question and hearing the answers – unfortunately a blog is a bit of a one-way communication channel, but I would love to tell you what travel means to me, why I travel and why I hope – no actually I am convinced – why my next project will be the perfect (at least for me) trip.
So, let me tell you a bit about myself: I was born in the Alps, deep in Styria, in a small village and had the chance to spend a lot of time in the mountains. One thing I never really had, however, was the chance to get to know other cultures and to travel abroad.
My first trip
I remember the first time I boarded a plane and travelled abroad, I was 20, but that was the spark I needed. Admittedly, my first trip was to Greece and was a beach holiday – and a glass of ouzo would probably have been the most I would have experienced of Greek culture if I hadn’t travelled with a friend and her relatives were fluent in Greek and had built a house in a small village in Peloponnese many years ago. That was the first time I realised, “Oops, I’m actually trapped in a little bubble!”
During my time in the small Greek village, the owner invited my friend’s relatives to dinner – and it felt like the whole village was there. For me, it was the first time I had been exposed to a foreign culture, with people who lived differently, who had completely different problems and who spoke a completely different language. Although with hands and feet, I talked to everyone and was completely fascinated. Fascinated by the stories, even if most of the things were just little things. But for me, it means a lot to learn about how other people in other countries live and what moves them.

Off into the world!
Back in Austria it was clear to me: this is exactly what I want! I want to get to know other cultures, other countries, I want to understand people, to get to know their view of the world, their world. A few days after I got back to Austria, I bought tickets, invested all my savings and salary in it and went travelling. (I say “invested” – my bank and my father would call it something else …) The range went from city trips to New York or Moscow to a trip through Jordan by car. Every single trip was perfect, I tried to stay as far away from touristy areas as possible and spend as much time as possible with locals – but somehow, I still wasn’t as close as I was back in Greece.
So, I had to make a change and I thought I’d just move. I lived, worked and paid taxes in different countries, which worked out well. I was fully integrated, understood the cultures to a large extent (apart from the fact that after four years in the Netherlands I still can’t understand how you can call bitterballen a delicacy ;-)) and even learned the language a bit. I had the same problems as the ordinary citizens in the country because I became an ordinary citizen of the country.

By bike through Europe
Moving every two to four years is, to be honest, very stressful and financially and logistically impossible. So, in 2022, I decided to do it differently. Who needs a flat anyway? I gave up my flat in Portugal and moved on my bike and cycled around Europe.

What can I say? It was the best experience I’ve had so far! Even in super-touristy places like Croatia, I managed to discover places, people and traditions that you don’t usually see: from friendships I made in Albania, to meeting a passionate Serbian biker who makes his backyard available to bikepackers, to meeting a really warm Romanian gentleman who gave me fresh pears from his garden for breakfast (even though to this day I don’t know why he thought I could carry five kilograms of pears on my bike 🙂 ).
The idea for “Peaks of Europe” got off the ground
At the end of the journey – I did not set the end, at some point my savings were used up 🙂 – not only was I homeless and staying with my father (much to his delight), but I also fell into an emotional hole. And I realised I needed something new, I needed to travel again.

I’ve been dreaming for years about crossing the Andes, climbing mountains in the Himalayas where no one has been before, or seeing the rainforest and hearing the crunch of leaves under my feet. I wanted to fulfil some of my dreams with my next project, but one thing I realised during my bike tour: Actually, I don’t even know “my” own continent, Europe.
So: the rainforest will have to wait a bit longer and I will explore my continent. After all, I haven’t even been to Mont Blanc or the mighty Olympus in Greece. And now I want to climb the highest mountain in every European country – that was the birth of my project, the “Peaks of Europe”.
Then, when I worked out the details, I realised that the project basically consisted of gondolaing around the continent by plane or car, quickly climbing a mountain, and moving on. So, I had to change the basic concept. I don’t want to have a huge carbon footprint just so I can climb these mountains – because that would further harm nature and the mountains. I want to spend much more time with people on my travels. So, how can you travel, meet people and be as ecological as possible? Public transport came to my mind. Not only do I believe that it should be possible to get almost everywhere by public transport on a small and very well-connected continent like Europe, but I also believe that many good conversations start on buses and trains.

So, I’m going to climb the highest peak in every European country and I’m going to travel only by public transport and with my own muscle power and find out how sustainable tourism in Europe can be. And I want to give something back: During my trip, I will support smaller organisations that do something good every day. Be it with my own work or with donations.
That’s exactly what TRAVEL means to me!

The Naturefriends as a partner
Especially as an Austrian boy from the mountains – where you practically grow up with the Naturefriends – I have to say that I am extremely proud to have Naturefriends as a partner for this project. Not only do I share the values of sustainability, but I want to help bring them to the world. Not only in terms of truly sustainable tourism, but also how we should treat our environment or how we should respect nature. I just climbed the first peak and came back with a big bag of rubbish that I picked up on the way. Rubbish that other hikers just threw away.
To put it in the words of Robert Lehmann:
“The world is worth fighting for. If we all do a little bit, we will actually do a hell of a lot.”
And that is what I personally associate with the Naturefriends.
More informations about PEAKS OF EUROPE
Website https://peaksof.eu/
Instagram: _untraveledroads_
Youtube: UntraveledRoadsAdventures
(April 2023)