Nachhaltig unterwegs – auch auf Geschäftsreise?!

Trotz moderner Technologien wie Skype, Videokonferenzen und Co. steigt die Zahl an Geschäftsreisen stetig an. Auch in Zeiten sozialer Netzwerke ist nach wie vor der direkte Austausch mit Partnern sowie der persönliche Kontakt mit KundInnen wichtig. Immer mehr Unternehmen schreiben Corporate Social Responsibility (CSR) und Nachhaltigkeit auf ihre Fahnen. Doch wie sieht es mit der Nachhaltigkeit auf Geschäftsreisen aus? Viele Unternehmen geben an, dass diese ein Thema für sie ist. Wirklich konsequent berücksichtigt wird es aber nur von einem Bruchteil der Unternehmen.

 

Was ist eine „grüne“ Geschäftsreise?
Generell gesprochen basiert eine „grüne Reise“ auf drei Säulen: ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit. Sollen Geschäftsreisen umweltfreundlicher werden, so geht es in erster Linie darum, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Vor allem der Flugverkehr trägt stark zum Klimawandel bei – und das Flugzeug ist bei Geschäftsreisen ein beliebtes Transportmittel. Kürzere Distanzen werden auch gerne mit dem PKW zurückgelegt. Aber nicht nur die Art der Fortbewegung schlägt auf dem „Nachhaltigkeitskonto“ einer Geschäftsreise zu Buche, auch die Wahl der Unterkunft spielt eine Rolle.

Neben der Reduktion von Umweltauswirkungen einer Reise gilt es ebenso, ökonomische und soziale Aspekte zu berücksichtigen. Dabei geht es um Fairness, um die Achtung der Menschenrechte – wie faire Arbeitsbedingungen und gerechte Entlohnung der Mitarbeitenden in der Hotellerie, Gastronomie oder in Transportunternehmen. Seriöse Labels – etwa für Unterkünfte – berücksichtigen diese Kriterien und unterstützen Reisende bei der Wahl des Hotels. Auch immer mehr Reiseveranstalter stellen sich ihrer Verantwortung hinsichtlich der Menschenrechte und haben das Commitment der Multistakeholder-Initiative „Roundtable Menschenrechte im Tourismus“ unterzeichnet.

Nachhaltig reisen – leicht gemacht!
Bei Geschäftsreisen steht meist die Kosteneffizienz im Mittelpunkt, die MitarbeiterInnen sollen ihre Reisen in möglichst kurzer Zeit und mit möglichst geringen Kosten absolvieren. Und mit „Nachhaltigkeit“ werden oftmals ein höherer Aufwand und mehr Kosten assoziiert. Aber im Gegenteil – ein effizientes, nachhaltiges Reisemanagement kann helfen, Reisekosten zu sparen und Arbeitszeit zu optimieren. Nicht zuletzt gilt konsequenter Umwelt- und Klimaschutz als Innovationsfaktor und bringt auch Wettbewerbsvorteile – schließlich interessieren sich immer mehr KundInnen dafür, ob Unternehmen u.a. den Klimaschutz ernst nehmen. Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung und Etablierung eines nachhaltigen Geschäftsreisemanagements ist eine professionelle und konsequente Herangehensweise.

Nachhaltiges Reisemanagement als Teil der Firmenphilosophie
Um Geschäftsreisen nachhaltig zu gestalten und sie quasi zum Standard im Unternehmen zu machen, braucht es ein klares Management, den Dialog mit den Mitarbeitenden und verbindliche Reiserichtlinien. Die Reiseplanung sollte also nach entsprechenden Standards und Regeln erfolgen, die fest im Unternehmen verankert und Teil der Firmenphilosophie sind.
Nachhaltige Geschäftsreisen sollten Chefsache sein, die Vorgesetzten sollten mit gutem Vorbild vorangehen. Es empfiehlt sich auch, alte Muster, Strukturen und Abläufe bei der Reisebuchung zu analysieren und zu überdenken – hinsichtlich Effizienz und nachhaltiger Reiseangebote. Vor allem aber müssen die Mitarbeitenden über das Ziel und die Kriterien, die hinter nachhaltigen Geschäftsreisen stehen, informiert sein und mittragen. Nicht zuletzt ist ein ehrliches Engagement in Sachen Nachhaltigkeit auch gut fürs Image des Betriebes.

Konkrete Tipps für die Gestaltung nachhaltiger Geschäftsreisen finden Sie im Dossier „Geschäftsreisen – nachhaltig erfolgreich!“ der Naturfreunde Internationale – respect, das hier zum Gratis-Download bereit steht.

(Text: Cornelia Kühhas / Naturfreunde Internationale)