Wastemanagement und erneuerbare Energien auf den Malediven

Seit November befindet sich arkipal e.V. wieder auf den Malediven um die Anfang des Jahres begonnenen Projekte und Kontakte wieder aufzunehmen und zu vertiefen.

Wir möchten vor Ort helfen die Problematiken des Klimawandels, Wastemanagements und Energiesektors in Angriff zu nehmen.

Als 1. Vorstandsvorsitzende von arkipal e.V. habe ich bei meinem letzten Aufenthalt schon mit einigen Resortbetreibern und Safaribooteigentümern Kontakt aufgenommen und erfreut festgestellt, dass diese sehr an erneuerbaren Energien und somit einem nachhaltigen Image interessiert sind.
Unser Anliegen ist nun, auf die Problematik des Klimawandels in den AOSIS aufmerksam zu machen, Mittel und Kontakte zu sammeln, um auf den Malediven beispielhaft anzufangen, der Ausbeutung unserer Umwelt und dem durch uns verursachten Klimawandel entgegen zu wirken.

Auch wenn der Tourismus den größten Einkommenssektor für die Malediven darstellt, bringt er viele negative Nebenerscheinungen mit sich. So müssen die meisten Lebensmittel und Güter auf die Malediven importiert werden, was einen hohen CO2 Ausstoß mit sich bringt und auch der weitere Weg der Überreste, wie Plastikflaschen, Shampooflaschen, Batterien etc ist leider nicht sehr nachhaltig. Bis zum heutigen Zeitpunkt gibt es leider keine andere Möglichkeit der Müllverwertung als das Sammeln und Verbrennen.

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Mülldeponie auf Velidhoo

Auch wenn es eine (bald eine Zweite) Mülldeponie Insel (Thilafushi, nahe Male) gibt, landet der Müll vieler Resorts und einheimischen Inseln leider noch oft im indischen Ozean oder an den Stränden und wird mit der Strömung an andere Strände und Riffe geleitet. Die Umwelt und auch die Tiere leiden sehr unter dem vielen Müll, da sie ihn verschlucken, sich in ihm verfangen oder an ihm verletzen.

Im Bereich der erneuerbaren Energien plant arkipal ein Show-House auf der einheimischen Insel Velidhoo im Noonu Atoll, das mit erneuerbaren Energien, wie Biogas und Solarenergie betrieben und mit energieeffizienten Geräten (z.B. LED- Lampen) ausgestattet werden soll. Da es sich bei diesem Haus um ein (auch von den Touristen) gut besuchtes Restaurant im Hafenbereich handelt, wäre es optimal, um den Anwohnern die Effizienz und Kostenersparnis von erneuerbaren Energien auf längere Sicht zu demonstrieren und ein Interesse und Bewusstsein für den Umweltschutz zu entwickeln. Indem sie zum Beispiel erleben, dass sie aus ihren Küchenabfällen Energie in Form von Gas gewinnen können, würden sie einen direkten und praktischen Nutzen sehen, der sie vielleicht überzeugen könnte auf längere Sich zu investieren. Leider haben die meisten Menschen hier allerdings nicht so viel Geld zur Verfügung und selbst das Restaurant ist auf Sponsoren und Spendengelder angewiesen.

Der konkrete Plan besteht nun darin, Kooperationspartner und Sponsoren im Bereich der erneuerbaren Energien zu finden, um das Show Haus anzugehen und so bald wie möglich umzusetzen und zu dokumentieren. Es soll mit einem Dokumentarfilm auf die Problematik des Klimawandels und die negativen Auswirkungen des Tourismus aufmerksam gemacht werden. Dabei wird es nicht um Schuldzuweisungen gehen, sondern es sollen Alternativen für die Rettung der Malediven und anderer vom Klimawandel bedrohten Staaten aufgezeigt werden.

Vor allem möchte arkipal allerdings in einer Art Vorbildfunktion wirken und den „reichen“ Resortbetreibern zeigen, wie sie der unvergleichlichen Umwelt der Malediven etwas zurückgeben können und dass diese Natur nicht nur ausgebeutet werden darf! Denn gerade die Resorts sind nicht unbeteiligt an der Umweltverschmutzung, z.B. durch Müll, der oft im Meer entsorgt wird und durch die Strömung an den Stränden der einheimischen Inseln anlandet und dort Tiere und Korallen des Meeres gefährdet.
Damit diese paradiesischen Inseln so bleiben wie sie sind, oder eher wieder „gesunden“ können, muss jetzt etwas getan werden und die Menschen sollten für die Natur zusammenarbeiten.
Daher sieht arkipal auch eine Aufgabe darin, die Resortbetreiber mit den Möglichkeiten der erneuerbaren Energien vertraut zu machen und eventuell sogar Kontakte zwischen ihnen und Herstellerfirmen herzustellen. Auch der Kontakt zu den Touristen auf den Resorts soll nach Möglichkeit hergestellt werden, da diese die einheimischen Inseln in Form von Tagesausflügen besuchen, allerdings leider nur die „vorzeigbaren“ Teile der Inseln, wie Souvenir Shops, den Hafen und Cafés zu Gesicht bekommen. Arkipal möchte versuchen bei ihnen ein Bewusstsein für dieses Entwicklungsland, dessen Bewohner  und die Umwelt zu schaffen. Wir möchten versuchen die Resorts zu kontaktieren und eventuell nachhaltige und erklärende Touren anbieten, damit die Touristen auch etwas über die Malediven „hinter den Kulissen“ des Tourismus und Luxus erfahren!

Unser erster Schwerpunkt auf der einheimsichen Insel Velidhoo  liegt momentan in der Aufklärung, Minderung und Sammlung von Müll. Durch großzügige Spender aus Deutschland konnte arkipal zwanzig neue Mülleimer organisieren. Diese sollen nun in den nächsten Tagen aufgestellt und unter den Einheimischen promoted werden.

Da noch kein großes Umweltbewusstsein auf den Malediven besteht, muss das Aufstellen von Mülleimer mit einer großen Aufklärungsarbeit verbunden werden. Zusammen mit der maledivischen NGO VFF (Velidhoo Future Foundation) haben wir Umfragen unter den Einheimisch begonnen, um ihre Sicht nachvollziehen zu können und zu verstehen wo die Schwerpunkte unserer Arbeit liegen müssen. Wie man auf dem unteren Bild sehen kann, werden die ersten Mülleimer welche wir im Februar diesen Jahres aufgestellt haben nicht wirklich genutzt und bevor wir neue platzieren, müssen wir erfahren, warum!

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In der nächsten Woche werden wir uns auf diese Aufgaben konzentrieren um dann am internationalen Volunteerstag die Mülleimer aufzustellen und die gesamte Insel auf diese aufmerksam zu machen.

Es wäre sehr hilfreich für unsere Arbeit auf Malediven, wenn ihr unsere Ziele verbreiten und uns bei der Sponsoren- und Kontaktsuche behilflich sein könntet.

Wir stehen Euch immer für Fragen zur Verfügung und freuen uns über interessierte Menschen!

Weitere Informationen zur Vereinsarbeit von arkipal e.V. findet ihr auf: www.arkipal.org